Die Publizistin Carolin Emcke hat die politische Kommunikation in der Corona-Pandemie kritisiert. „Die politische Ansprache, das öffentliche Erklären, Vermitteln, Werben um Zuspruch oder Mitwirkung, das Eingehen auf nachvollziehbare Verunsicherung, das, was den demokratischen Diskurs ausmacht, das ist ein Debakel in Deutschland“, sagte die 53-Jährige der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Freitag. Es fehle an Empathie und Aufmerksamkeit.
Emcke kritisierte auch die mediale Aufbereitung. Gerade in Talkshows würden nach ihrer Einschätzung keine Erkenntnisgewinne erzielt. „Es wäre wichtiger, über systematischere Fragen der Pandemie zu sprechen.“
Zugleich lobte die Autorin den SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach. „Bisweilen wirkt er wie der einzige Übersetzer der gesundheitspolitschen Fragen.“ Sie habe „großen Respekt“ vor der Energieleistung, mit der er sich in diese Gesprächsrunden begibt.