Gefängnisstrafe für Belgier wegen rassistischer Beleidigungen im Internet

Symbolbild: Justiz in Belgien
Symbolbild: Justiz in Belgien

In Belgien ist ein Mann wegen rassistischer Beleidigungen einer Fernsehmoderatorin zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Ein Brüsseler Gericht sah es in einem am Dienstag verkündeten Urteil als erwiesen an, dass der 32-Jährige im Internet zur Gewalt gegen die Moderatorin Cécile Djunga aufgerufen hatte. Diese „Anstachelung“ sei eindeutig rassistisch motiviert gewesen. Der Mann aus Mons erhielt eine sechsmonatige Haftstrafe, die bis auf zwei Wochen zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Djunga hatte 2018 in einem Video unter Tränen Rassismus angeprangert, unter dem sie als schwarze Wettermoderatorin des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders RTBF leide. Seitdem sie im Fernsehen auftrete, erhalte sie regelmäßig Botschaften wie „Dreckige Negerin, geh‘ zurück in dein Land“, berichtete sie damals.

Mit Unterstützung ihres Senders zog die Belgierin kongolesischen Ursprungs vor Gericht – nach eigenen Angaben, „um ein Exempel zu statuieren“. Die Ermittler identifizierten schnell einen Mann, der in verschiedenen Onlinenetzwerken unter seinem richtigen Namen auftrat. In Einträgen auf Djungas Facebook-Seite hatte er diese heftig beleidigt und ihr gewünscht, dass ihr Gewalt angetan werde.

„Wir müssen diese Art von Verhalten stoppen, sei es in sozialen Netzwerken, in der Schule, auf der Straße, bei einem Fußballspiel, was auch immer“, sagte die 32-jährige Djunga nach der Urteilsverkündung der Nachrichtenagentur AFP.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Angeklagten außerdem vorgeworfen, in weiteren im Internet verbreiteten Nachrichten den Holocaust verharmlost zu haben. Das Gericht verurteilte ihn auch wegen antisemitischer Äußerungen und Beleidigungen einer französischen Senatorin.

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