Gespräche zu Atomabkommen mit Iran laut Diplomat in „Entwurfsphase“

Symbolbild: Uranwerk
Symbolbild: Uranwerk

Die Gespräche zum Atomabkommen mit dem Iran in Wien kommen offenbar weiter voran. Die Verhandlungen seien nun in die „Entwurfsphase“ eingetreten, erklärte der an den Gesprächen beteiligte russische Diplomat Michail Uljanow am Montag auf Twitter. „Praktische Lösungen sind noch weit entfernt, aber wir sind von allgemeinen Äußerungen zur Einigung auf konkrete Schritte zum Ziel übergegangen.“

Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums erklärte auf einer Pressekonferenz am Montag, die Verhandlungen seien noch „nicht am Ende des Weges“ angelangt. „Wir sind am Anfang des Weges dieser schwierigen Gespräche“, sagte er.

An den Gesprächen nehmen Vertreter der EU, Großbritanniens, Chinas, Frankreichs, Deutschlands, Russlands und des Iran teil. Die 2015 geschlossene Wiener Nuklearvereinbarung soll verhindern, dass der Iran die Fähigkeit zum Bau einer Atombombe erlangt. Seit dem Austritt der USA unter Präsident Donald Trump 2018 hängt das Abkommen an einem seidenen Faden.

Die neue US-Regierung von Joe Biden hat sich grundsätzlich zu neuen Verhandlungen mit dem Iran bereit erklärt, dringt allerdings darauf, dass das Land zunächst zu seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen zurückkehren müsse. Der Iran wiederum macht die Aufhebung von US-Strafmaßnahmen zur Vorbedingung. Eine US-Delegation nimmt nur „indirekt“ an den Verhandlungen in Wien teil.

Vergangene Woche hatte der Iran mit der Anreicherung von Uran auf bis zu 60 Prozent begonnen, was gegen das internationale Atomabkommen verstößt. Darin ist dem Iran eine Anreicherung auf maximal 3,67 Prozent für eine zivile Nutzung gestattet. Der Schwellenwert der Urananreicherung für eine militärische Nutzung von Atomkraft liegt bei 90 Prozent.

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