Frankreich hat von der Bundesregierung sofortige Lockerungen der Corona-Auflagen in Teilen des Grenzgebiets gefordert. „Es gibt keinen öffentlichen Verkehr mehr zwischen Mosel und Saar“, kritisierte der französische Europaminister Clément Beaune am Dienstag im Radiosender France Info. „Das ist sehr schädlich.“ Zumindest für Fahrten zur Schule müsse Berlin den Grenzübertritt erleichtern.
Die Bundesregierung hatte den französischen Verwaltungsbezirk Moselle zum „Virusvariantengebiet“ erklärt, weil dort die hoch ansteckende Mutante aus Südafrika grassierte. Anfang März traten strenge Einreisebeschränkungen und Testpflichten in Kraft, der grenzüberschreitende Nahverkehr wurde ausgesetzt.
Inzwischen hat sich die Lage in dem Gebiet an der Grenze zum Saarland und zu Rheinland-Pfalz etwas entspannt: Nach Angaben der französischen Gesundheitsbehörden halbierte sich der Anteil der südafrikanischen Mutante an den Corona-Infektionen. Er sank demnach von zeitweise über 50 Prozent auf derzeit rund 24 Prozent. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz ging in den vergangenen Wochen zurück. Sie liegt derzeit bei rund 250 pro 100.000 Einwohnern und damit deutlich unter dem landesweiten Schnitt in Frankreich.