Gegen den ehemaligen Profifußballer Christoph Metzelder beginnt am Donnerstag ein Prozess am Düsseldorfer Amtsgericht wegen des Verdachts des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie. Die Staatsanwaltschaft legt dem 40-Jährigen zur Last, in 29 Fällen kinderpornografische Schriften verbreitet zu haben. Außerdem soll der ehemalige Nationalspieler selbst kinder- und jugendpornografische Schriften besessen haben.
Über den Messengerdienst Whatsapp soll Metzelder im Zeitraum von Juli bis September 2019 einer Zeugin zehn Bildaufnahmen mit kinderpornografischem Inhalt geschickt haben. Einer weiteren Zeugin soll der 40-Jährige laut Anklage auf demselben Weg 16 Bilder und zwei Videos mit kinderpornografischem Inhalt übersandt haben.
Einer dritten Frau soll er demnach ein kinderpornografisches Bild zugeschickt haben. Auf seinem Handy habe der ehemalige Profifußballer zu diesem Zeitpunkt insgesamt 297 Dateien mit kinder- und jugendpornografischen Inhalten besessen.
Eine Woche vor Prozessbeginn räumte Metzelders Anwalt Ulrich Sommer ein Fehlverhalten seines Mandaten ein, warb aber zugleich um Verständnis. „Er weiß, was er gemacht hat, er weiß auch, dass man das als Fehler bezeichnen kann, und er weiß, dass er sich seiner Verantwortung stellen muss“, sagte Sommer dem Fernsehsender RTL.
Der Anwalt betonte, Metzelder sei „über sich selbst erschrocken, dass es so etwas wie ein Doppelleben gibt“. Er sei derzeit in Therapie. Dies sei eine „Hilfe, sich bewusst zu machen, wie man selbst in seiner besonderen Situation mit bestimmten Fragen wie Sexualität oder Umgang mit Frauen umgegangen ist“, sagte der Kölner Rechtsanwalt.
Der Begriff Kinderpornografie führe „sofort zu bestimmten Emotionen und Schubladen, die jedenfalls im Ergebnis dazu führen, dass nicht nur seine soziale Stellung, sondern weitgehend freundschaftliche und andere Kontakte schlicht abgebrochen sind“, sagte Sommer.
Die im September vergangenen Jahres erhobene Anklage der Staatsanwaltschaft gegen Metzelder hatte das Düsseldorfer Amtsgericht im Februar zugelassen. Im Prozess soll geklärt werden, ob die erhobenen Vorwürfe zutreffen, wie das Gericht mitteilte. Für das Verfahren gegen den ehemaligen Nationalspieler sind bis Anfang Mai zwei weitere Termine anberaumt.