Im Prozess um den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd werden in der kommenden Woche die Schlussplädoyers von Anklage und Verteidigung erwartet. Richter Peter Cahill sagte am Montag in dem Gerichtssaal in Minneapolis, die Geschworenen würden ab Montag kommender Woche von der Öffentlichkeit abgeschottet, wenn die Schlussplädoyers beginnen dürften.
Die Verteidigung des angeklagten Ex-Polizisten Derek Chauvin hatte zuvor beantragt, die Jury schon jetzt zu isolieren. Grund sind die tödlichen Polizeischüsse auf einen 20-jährigen Afroamerikaner in einem Vorort von Minneapolis am Sonntag und die folgenden Proteste. Chauvin-Anwalt Eric Nelson sagte, die Vorgänge könnten die Geschworenen beeinflussen. Richter Cahill lehnte den Antrag aber ab. Anschließend befragte die Staatsanwaltschaft einen Kardiologen zu Floyds Todesursache.
Der Prozess gegen Chauvin hatte im März begonnen. Der weiße Polizist hatte dem festgenommenen Floyd am 25. Mai 2020 neuneinhalb Minuten lang das Knie auf den Nacken gedrückt, obwohl der Afroamerikaner wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. Floyds auf einem Handyvideo festgehaltener Tod sorgte weltweit für Empörung und löste in den USA beispiellose Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt aus.