Im niedersächsischen Verden hat am Dienstag ein Prozess gegen eine Mutter begonnen, die ihren vierjährigen Sohn in der Wümme ertränkt haben soll. Laut Anklage warf die 40-Jährige das Kind im November von einer Brücke in den Fluss, wo es ertrank. Hintergrund soll demnach die Angst gewesen sein, ihren Sohn bei einem Sorgerechtsstreit zu verlieren.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagte ihr Kind töten wollte und wirft ihr Totschlag vor. Nach Angaben eines Sprechers des Verdener Landgerichts machte die Frau zum Auftakt des Verfahrens keine Angaben, die Verteidigung kündigte aber eine schriftliche Einlassung für einen späteren Zeitpunkt an. Für den Prozess sind zunächst Termine bis zum 24. Juni angesetzt.
Vor der Tat war die Frau laut Anklage mit ihrem Sohn aus einem Kinderkrankenhaus in Rotenburg an der Wümme geflüchtet. Er wurde dort wegen schwerer Verbrühungen stationär behandelt, die seine Mutter ihm beim Waschen mit viel zu heißem Wasser zugefügt hatte. Der Staatsanwaltschaft zufolge ist allerdings nicht geklärt, ob sie dies vorsätzlich tat. Auch ein Versehen sei nicht auszuschließen.