Wirtschaftsweise Grimm für Corona-Testpflicht in Unternehmen

Veronika Grimm - Bild: FAU/Giulia Iannicelli
Veronika Grimm - Bild: FAU/Giulia Iannicelli

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm plädiert dafür, Unternehmen gesetzlich zu Coronatests für Beschäftigte zu verpflichten. „Das ist eine Herausforderung, bei der der Gesetzgeber tätig werden muss. Auch, weil nicht zu erwarten ist, dass flächendeckende Tests auf freiwilliger Basis mit ausreichender Konsequenz umgesetzt werden können“, sagte Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, dem  Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will, dass die Testpflicht am Dienstag vom Kabinett beschlossen wird.

Grimm sagte den RND-Zeitungen (Montagsausgaben): „Auch wenn man gegen Zwang ist, muss man sehen: Die Testpflicht kann zu sinkenden Zahlen beitragen und so die Möglichkeit eröffnen, in absehbarer Zeit zu lockern und das Infektionsgeschehen dann bei niedrigen Zahlen auch unter Kontrolle zu behalten.“ Natürlich sei eine mögliche Testpflicht mit zusätzlichen Kosten verbunden. „Aber die Infektionszahlen nicht verlässlich zu senken und niedrig zu halten, ist weitaus teurer“, argumentierte Grimm. 

Sie sprach sich für eine finanzielle Unterstützung testender Unternehmen aus: „Gegebenenfalls muss es Zuschüsse für Unternehmen geben, die die Tests nicht aus eigener Kraft stemmen können.“ 

Grimm geht nicht davon aus, dass die von der Bundesregierung angepeilte Notbremsen-Regelung zur Pandemiebekämpfung in den kommenden Monaten ausreicht. „Die ist zwar wichtig, aber sobald man wieder ohne eine Strategie zur Kontrolle des Infektionsgeschehens mehr Interaktionen zulässt, werden die Fallzahlen wieder steigen“, sagte sie. „Wir müssen viele Register ziehen und dürfen es nicht bei der Notbremse belassen.“ 

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