Bundesregierung stuft Großbritannien als Virusvariantengebiet ein

Corona - Bild: 9_fingers_ via Twenty20
Corona - Bild: 9_fingers_ via Twenty20

Wegen der Ausbreitung der als besonders ansteckend geltenden indischen Corona-Variante stuft die Bundesregierung Großbritannien als sogenanntes Virusvariantengebiet ein. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte, gilt die Einstufung ab Mitternacht in der Nacht zum Sonntag für Großbritannien inklusive der Isle of Man sowie aller Kanalinseln und britischen Überseegebiete. Einreisen aus Großbritannien nach Deutschland werden damit drastisch eingeschränkt.

Bei der Einreise gilt nun ein Beförderungsverbot für den Verkehr per Zug, Bus, Schiff und Flug aus Großbritannien. Einreisende müssen einen negativen Corona-Test vorweisen, zudem können sie ihre Quarantäne nicht mit Hilfe negativer Tests abkürzen.

Dank der massiven Impfkampagne gehen die Infektionszahlen in Großbritannien seit Wochen zwar deutlich zurück. Gleichzeitig aber sorgt die starke Ausbreitung der indischen Coronavirus-Variante B.1.617.2 vor allem im Nordwesten Englands und in London für Besorgnis. Deswegen hatte das RKI Großbritannien bereits vor einer Woche wieder als Corona-Risikogebiet eingestuft.

Bis Mitte dieser Woche waren in Großbritannien rund 3000 Fälle der indischen Corona-Variante nachgewiesen worden, wie Gesundheitsminister Mark Hancock vor dem Parlament in London sagte. Trotz der Ausbreitung der Mutante hält die Regierung von Premierminister Boris Johnson an ihren Plänen fest, die Einschränkungen des öffentlichen Lebens bis zum 21. Juni vollständig zurücknehmen zu wollen. Bereits seit Montag sind in England, Wales und Teilen Schottlands Cafés, Pubs und Restaurants wieder geöffnet.

Die Mutante B.1.617.2 wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „besorgniserregend“ eingestuft. RKI-Chef Lothar Wieler sagte am Freitag, es gebe die Vermutung, dass die Variante eine deutlich höhere Übertragbarkeit aufweise. Der Impfschutz werde zudem geringer sein, dies allerdings „in überschaubarem Maße“.

Als neue Hochinzidenzgebiete stufte das RKI am Freitag Suriname sowie Trinidad und Tobago ein. Mehrere europäische Länder, darunter Frankreich und Kroatien, wurden von Hochinzidenzgebieten zu Risikogebieten herabgestuft. Nicht mehr als Risikogebiete gelten Finnland, Irland, Jamaika, Rumänien, San Marino, die Slowakei sowie Spanien.

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