Rund 30 Klima-Aktivisten müssen sich seit Dienstag in der Schweiz wegen einer Blockade-Aktion vor Gericht verantworten. Den Angeklagten wird die Teilnahme an einer nicht genehmigten Protestaktion, Widerstand gegen Polizeibeamte und Landfriedensbruch vorgeworfen. Schweizer Medien zufolge handelt es sich um das bislang größte Verfahren gegen Klima-Aktivisten in dem Land.
Die Aktivisten hatten am 29. November anlässlich des Schnäppchentags „Black Friday“ die Zugänge zu einem Einkaufszentrum in Freiburg im Westen der Schweiz blockiert, um gegen den aus ihrer Sicht übermäßigen und nicht nachhaltigen Konsum zu protestieren. Da sie die gegen sie verhängten Geldstrafen nicht akzeptierten, kommt es nun zum Prozess. Dieser ist auf vier Tage angesetzt.
Die Anwälte der Klima-Aktivisten hatten beantragt, Experten wie den Chemie-Nobelpreisträger und Umweltaktivisten Jacques Dubochet als Zeugen zu laden, doch das Gericht lehnte dies ab.
Bei ähnlichen Prozessen in der Schweiz hatten sich die Verteidiger in der Vergangenheit erfolgreich auf einen Klima-„Notstand“ berufen. So wurde im Oktober ein Aktivist in Genf freigesprochen, der 2018 eine Filiale der Bank Credit Suisse mit Farbe beschmiert hatte, um gegen deren Investitionen in fossile Energieträger zu protestieren. Das Berufungsgericht sah den „rechtfertigenden Notstand“ mit Blick auf die Klimakrise als gegeben an.