Staatsanwälte in München haben im Zusammenhang mit Ermittlungen zu Maskengeschäften das bayerische Gesundheitsministerium aufgesucht. Es sei darum gegangen, einige Fragen zu klären – es habe sich aber nicht um eine Durchsuchung oder gar Razzia gehandelt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I auf AFP-Anfrage. Das Gespräch habe im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren gestanden, das auf Grund einer Strafanzeige des SPD-Landtagsabgeordneten Florian von Brunn aufgenommen worden sei.
Dabei geht es um den Verdacht, dass der bayerische Staat im März 2020 zu überteuerten Preisen FFP2-Masken bei der Schweizer Firma Emix eingekauft hatte. Eingefädelt hatte diesen Deal die Tochter des früheren CSU-Politikers Gerold Tandler. Deren Firma soll für die Vermittlertätigkeiten an staatliche Stellen insgesamt mehr als 30 Millionen Euro an Provisionen erhalten haben.
Über den Besuch der Ermittler im Ministerium hatten zunächst NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Der Abgeordnete von Brunn begrüßte die Ermittlungen. „Es dürfte ein ziemlich einmaliger Vorgang sein, dass die Staatsanwaltschaft in einem Ministerium aufschlägt“, sagte von Brunn den Medien. Er wirft dem Ministerium vor, überteuerte Preise für die Masken bezahlt zu haben.