Essen muss für Verbraucher in Deutschland vor allem gesund sein

Besser essen - Bild: natalie.rud via Twenty20
Besser essen - Bild: natalie.rud via Twenty20

Hauptsache gesund: Für 91 Prozent der Verbraucher in Deutschland ist das bei ihrer Ernährung das Wichtigste. „Essen ist lebenswichtig, essen beschäftigt uns jeden Tag und essen hat sehr viel mit unserer Gesundheit zu tun“, sagte Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) anlässlich der Vorstellung des Ernährungsreports 2021 am Mittwoch. Den Bürgern sei immer wichtiger, wo ihre Lebensmittel herkommen und welche Auswirkungen der eigene Konsum habe. Einig sind sich 99 Prozent der Befragten in einem Punkt: Es muss schmecken.

Der jährliche Ernährungsreport wird seit 2016 auf Basis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa erstellt. Für den Ernährungsreport 2021 wurden rund 1000 Menschen im Alter ab 14 Jahren telefonisch befragt.

Der tägliche Konsum von Gemüse und Obst stieg laut Umfrage im Vergleich zum Vorjahr an, drei Viertel der Befragten essen sie täglich. Milchprodukte sind gleichbleibend beliebt, 64 Prozent der Befragten essen täglich Joghurt, Käse und Co. Je älter die Befragten sind, desto häufiger essen sie Milchprodukte.

Der Fleischkonsum ging demnach leicht zurück. 26 Prozent der Befragten essen täglich Fleisch, gegenüber 2015 ist das ein Rückgang um acht Prozentpunkte. Der Anteil von Vegetariern und Veganern nahm zuletzt zu – auf jetzt zehn beziehungsweise zwei Prozent. Zu vegetarischen oder veganen Ersatzprodukten greifen die Verbraucher laut Ernährungsreport zu 71 Prozent aus Neugier, zu 59 Prozent aus Tierschutzgründen und zu 54 Prozent, weil es gut für Klima und Umwelt ist. Insbesondere jüngere Menschen kaufen solche Ersatzprodukte.

Wichtig ist den Menschen auch die Herkunft ihrer Lebensmittel. Regionale Herkunft spielt für 82 Prozent der Befragten eine wichtige Rolle beim Einkauf. Insbesondere gilt das für Eier, Gemüse und Obst sowie für Brot- und Backwaren. Ein Siegel wie beispielsweise der Nutri-Score beeinflusste bei 45 Prozent der Befragten schon einmal die Kaufentscheidung. Ein staatliches Kennzeichen zum Tierwohl ist 86 Prozent der Befragten wichtig oder sehr wichtig.

„Die Verbraucher wollen wissen, wie Tiere gehalten worden sind“, sagte Klöckner. Viele Menschen seien auch bereit, mehr für das Tierwohl und faire Produktionsbedingungen zu bezahlen. Auf das Biosiegel achten beim Einkauf demnach 64 Prozent der Befragten, 57 Prozent achten auf das „Fair-Trade“-Siegel.

Die Ess- und Kochgewohnheiten der Menschen veränderten sich zudem während der Corona-Pandemie, wie die Umfrage weiter ergab. 52 Prozent der Befragten gaben an, täglich zu Hause zu kochen, im Report 2020 waren es noch 39 Prozent. Spaß am Kochen haben demnach 77 Prozent der Menschen, das gilt unabhängig von Alter oder Geschlecht. Gerade bei Jüngeren gab es hier einen deutlichen Anstieg von 14 Prozentpunkten. Die Anzahl derer, die sich Essen nach Hause bestellen, stieg während der Pandemie ebenfalls an: Vor Corona bestellten sich 31 Prozent der Menschen einmal wöchentlich Essen, während der Pandemie stieg dieser Wert auf 45 Prozent.

Das Vertrauen in die Lebensmittelindustrie ist in Deutschland insgesamt hoch – genauso wie die Erwartungen. 83 Prozent der Befragten vertrauen in die Lebensmittelsicherheit in Deutschland, ein Anstieg von neun Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Von den Landwirten erwarten die Verbraucher jedoch nicht nur Qualität, sondern auch artgerechte Tierhaltung (73 Prozent), umweltschonende Produktionsmethoden (57 Prozent) und die Reduktion von Emissionen (54 Prozent).

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