Oppositionspolitiker fordern vom Bund-Länder-Impfgipfel eine klare Perspektive für die nächsten Wochen und Monate. „Die Bevölkerung leidet zunehmend unter den sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und erwartet Antworten von der Bundesregierung, wie es jetzt konkret weitergehen soll“, erklärte FDP-Generalsekretär Volker Wissing am Donnerstag.
„Wir erwarten Antworten auf die Frage, wie die Impfungen beschleunigt werden können. Wir erwarten eine klare Linie der Bundesregierung zur Frage, wie wir mit der Impfung von Kindern und Jugendlichen umgehen“, fügte Wissing hinzu. Auch müssten „alle Fragen“ zum geplanten digitalen Impfnachweis beantwortet werden.
„Die Ungeduld in der Bevölkerung sie steigt“, zeigte sich Wissing überzeugt. „Umso präziser müssen die Antworten der Bundesregierung jetzt sein.“
Die Vorsitzende der Linksfraktion, Amira Mohamed Ali, forderte von der Bund-Länder-Runde ebenfalls Klarheit darüber, „wie es in den nächsten Wochen und Monaten mit dem Impfen weitergehen wird, damit endlich alle Menschen, die geimpft werden wollen, auch ein Impfangebot bekommen“. Deutschland sei weiterhin „meilenweit von der rettenden Herdenimmunität entfernt“.
Bezüglich der Impfung von Kindern und Jugendlichen seien „verbindliche Daten über die Sicherheit des Impfstoffs für Kinder“ und eine gute Vorbereitung nötig, damit – nach erfolgter Freigabe – auch sofort geimpft werden kann. Solange aber nicht einmal genug Impfstoff für Eltern und Lehrer vorhanden ist, erscheint die Diskussion um das Impfen von Kindern wie eine Ablenkungsdebatte.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder hatten am Donnerstagnachmittag ihre Beratungen per Videokonferenz zum Thema Impfen ausgenommen. Ein zentrales Thema soll die mögliche Impfung von Jugendlichen ab zwölf Jahren sein.