Um die AfD-Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl bewerben sich zwei Duos: Bis zum Ablauf der Frist am Freitagmittag gingen die Bewerbungen des Teams Alice Weidel und Tino Chrupalla sowie von Joana Cotar und Joachim Wundrak bei der Partei ein, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Parteikreisen erfuhr.
Ob die Bewerbungen zugelassen werden, soll am Montag feststehen. Vom 17. bis zum 24. Mai können die rund 32.000 AfD-Mitglieder dann ihr Votum abgeben. Am 25. Mai soll das Ergebnis bekanntgegeben werden.
Die beiden Duos stehen für die verschiedenen Strömungen der Partei. Cotar und Wundrak zählen zum Lager um Parteichef Jörg Meuthen, der einen wirtschaftsliberalen und gemäßigteren Kurs vertritt. Das Team aus Chrupalla und Weidel kann auf die Unterstützung des rechtsnationalen Lagers der AfD um den Thüringer Björn Höcke zählen.
Während Cotar und Wundrak relativ unbekannt sind, kann vor allem die Bundestags-Fraktionsvorsitzende Weidel einen großen Bekanntheitsgrad vorweisen. Sie war bereits im Bundestagswahlkampf 2017 Spitzenkandidatin, damals mit dem heutigen Ko-Fraktionschef Alexander Gauland. Der aus Sachsen stammende Chrupalla ist seit Ende 2019 an der Seite Meuthens AfD-Bundesvorsitzender.
Chrupalla hatte bei der Ankündigung der Kandidatur mit Weidel gesagt, er habe „die ostdeutschen Landesverbände geschlossen“ hinter sich. Cotar hatte vergangene Woche darauf verwiesen, dass Chrupalla ihr Angebot nicht angenommen habe, mit ihr ein gemeinsames Team zu bilden. Die AfD hatte bei der Bundestagswahl vor vier Jahren 12,6 Prozent der Stimmen geholt und wurde damit drittstärkste Kraft.