IS-Anhängerin wehrt sich in Paris gegen hohe Haftstrafe

Symbolbild: Gefängnis
Symbolbild: Gefängnis

Fast fünf Jahre nach einem fehlgeschlagenen Anschlag nahe der Pariser Kathedrale Notre-Dame steht eine französische Dschihadistin erneut vor Gericht: Die 24-jährige Inès Madani wehrt sich in dem am Dienstag eröffneten Berufungsverfahren gegen ihre Verurteilung zu 30 Jahren Haft. Ihr Anwalt macht geltend, sie habe sich geändert.

In erster Instanz war Madani im Oktober 2019 als Mitglied eines „Terrorkommandos junger Frauen“ schuldig gesprochen worden, das im Auftrag der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gehandelt haben soll. Madani und vier weitere Frauen hatten nach Überzeugung der Richter im September 2016 erfolglos versucht, eine Autobombe vor mehreren Restaurants in der Nähe von Notre-Dame zu zünden. Dabei hätten sie Anweisungen des später getöteten IS-Mitglieds Rachid Kassim befolgt, der als Drahtzieher mehrerer Anschläge in Frankreich gilt.

Madanis Anwälte wollen vor dem Pariser Berufungsgericht eine Herabsetzung der Strafe erreichen. 30 Jahre Haft seien ihrer „Persönlichkeit nicht angemessen“, betonte ihr Rechtsvertreter Tewfik Bouzenoune. Die junge Frau habe sich in den vergangenen Jahren „stark verändert“. Der Prozess ist bis zum 7. Juni angesetzt.

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