Nach Zusammenstößen zwischen pro-israelischen und pro-palästinensischen Demonstranten in Montreal hat Kanadas Premierminister Justin Trudeau die Gewalt und die „verachtenswerte Rhetorik“ bei der Kundgebung verurteilt. Jeder in Kanada habe das „Recht, sich friedlich zu versammeln“, erklärte Trudeau am Sonntag (Ortszeit). Für „Antisemitismus, Islamophobie oder Hass jeglicher Art“ gebe es jedoch keine Toleranz.
Am Wochenende hatten sich hunderte Demonstranten mit Israel-Flaggen auf einem zentralen Platz in Montreal versammelt, um angesichts der jüngsten Eskalation der Gewalt in Nahost ihre Solidarität mit dem jüdischen Staat auszudrücken. Als pro-palästinensische Demonstranten dazu kamen, eskalierte die zunächst friedliche Demonstration, es kam zu Zusammenstößen. Die Polizei setzte Tränengas ein, um beide Gruppen voneinander zu trennen.
Bei Solidaritätskundgebungen für die Palästinenser angesichts der Gewalt im Nahen Osten waren am Wochenende auch in Europa und den USA zahlreiche Menschen auf die Straßen gegangen. In mehreren großen Städten wie Berlin und Paris kam es zu Ausschreitungen sowie Festnahmen.
Trotz internationaler Vermittlungsversuche hält die schwerste Gewalteskalation seit Jahren zwischen Israel und Palästinensern seit Tagen an. Eine Woche nach Beginn der jüngsten gegenseitigen Angriffe sind bereits mehr als 200 Menschen gestorben. Israel setzte auch in der Nacht zu Montag seine Luftangriffe im Gazastreifen fort. Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas feuerte ihrerseits aus dem Küstenstreifen weiter Raketen auf Israel ab.