Karadzic wird lebenslange Haft wegen Völkermords in Großbritannien verbüßen

Symbolbild: Gefängnis
Symbolbild: Gefängnis

Der ehemalige bosnische Serbenführer Radovan Karadzic wird seine lebenslange Haftstrafe wegen Kriegsverbrechen und Völkermords in Großbritannien verbüßen. Wie der britische Außenminister Dominic Raab am Mittwoch mitteilte, wird der 75-jährige Karadzic vom UN-Gefängnis im niederländischen Scheveningen in eine britische Haftanstalt verlegt. Großbritannien könne „stolz“ darauf sein, die jahrelangen Ermittlungen gegen Karadzic wegen seiner „abscheulichen Verbrechen“ von seiner Festnahme bis zu seiner Haft unterstützt zu haben, erklärte Raab.

Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien hatte Karadzic im Jahr 2016 zu 40 Jahren Haft verurteilt. Im Berufungsverfahren 2019 erhöhten die Richter die Strafe auf lebenslänglich.

Karadzic war während des Bosnien-Kriegs von 1992 bis 1995 Präsident der serbischen Teilrepublik von Bosnien und Herzegowina. In diese Zeit fiel auch das Massaker in Srebrenica an tausenden muslimischen Jungen und Männern. Karadzic war nach dem Krieg fast 13 Jahre lang auf der Flucht. 2008 wurde er in Belgrad festgenommen, wo er sich unter falschem Namen als Heiler niedergelassen hatte.

In Großbritannien sitzt auch schon Liberias Ex-Präsident Charles Taylor in Haft. Taylor war vom Sondertribunal für Sierra Leone wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 50 Jahren Haft verurteilt und worden. Seit 2013 sitzt er seine Haftstrafe in einem Hochsicherheitsgefängnis im nordostenglischen Durham ab.

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