In der Debatte um Corona-Schutzimpfungen für Kinder und Jugendliche hat Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) bekräftigt, dass es keine Impfpflicht geben soll. „Unsere Zusage gilt: Es wird keine Impfpflicht gegen Corona geben – nicht für Erwachsene und auch nicht für Kinder und Jugendliche“, erklärte Lambrecht am Mittwoch. Es gehe darum, dass Eltern und ihre Kinder gemeinsam mit Ärzten „durch umfassende und fundierte Information eine verantwortungsbewusste, freiwillige Entscheidung treffen können“.
Lambrecht stellte zudem klar, dass die Teilnahme am regulären Schulunterricht nicht davon abhängig gemacht werden dürfe, ob eine Schülerin oder ein Schüler geimpft sei. „Niemand darf vom Präsenzunterricht ausgeschlossen werden, weil er nicht geimpft ist.“
Die Ministerin zeigte sich zugleich überzeugt, dass ein zugelassener Impfstoff für Jugendliche einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten könne. „Wir dürfen nicht vergessen: Auch Jugendliche können schwer an Corona erkranken und haben mitunter unter Langzeitfolgen zu leiden“, mahnte Lambrecht. Sie halte es „für wünschenswert und wichtig, dass noch im Sommer jedem Jugendlichen ein Impfangebot gemacht werden kann“.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer für die Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen. Bislang ist das Vakzin für Menschen ab 16 zugelassen. In Deutschland löste die Möglichkeit, Kinder und Jugendliche impfen zu können, kontroverse Debatten aus.