Medien: Bürgermeister von Istanbul drohen vier Jahre Haft wegen Beleidigung

Ekrem Imamoglu - Bild: Mark Lowen/CC BY-SA 4.0
Ekrem Imamoglu - Bild: Mark Lowen/CC BY-SA 4.0

Dem Bürgermeister von Istanbul, Ekrem Imamoglu, drohen Medienberichten zufolge vier Jahre Haft wegen Beleidigung der Wahlbehörde. Dies fordere die Staatsanwaltschaft, berichtete die Nachrichtenagentur DHA am Freitag. Imamoglu habe die Wahlbehörde im November 2019 beleidigt, nachdem sie seinen Wahlsieg in Istanbul vom März 2019 annulliert hatte.

Während Imamoglu damals einen Vorsprung von 13.000 Stimmen gegenüber dem von Staatschef Recep Tayyip Erdogan unterstützten Kandidaten hatte, gewann er die zweite Wahl im Juni erdrutschartig mit einem Vorsprung von fast 800.000 Stimmen. Damit fügte Imamoglu Erdogan eine demütigende Niederlage zu, indem er 25 Jahre islamisch-konservativer Regierungszeit an der Spitze der größten Stadt der Türkei beendete.

Imamoglu wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe laut DHA in einer Erklärung zurück. „Der Diskurs war politisch, es war starke politische Kritik.“ Gegen Imamoglu laufen zahlreiche Ermittlungen der türkischen Justiz. Als Mitglied der größten Oppositionspartei, der sozialdemkratischen CHP, gilt er als potenzieller Herausforderer Erdogans bei der Präsidentschaftswahl 2023.

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