Rund anderthalb Jahre nach einem Einbruch in das Rheinische Landesmuseum Trier ist Anklage gegen einen 28-jährigen Tatverdächtigen erhoben worden. Der Beschuldigte soll mit mindestens zwei weiteren Tätern in der Nacht zum 8. Oktober 2019 in das Museum eingebrochen sein und versucht haben, den dort ausgestellten Trierer Goldschatz zu stehlen, wie die Staatsanwaltschaft Trier am Dienstag mitteilte.
Der Schatz umfasst mehr als 2500 römische Goldmünzen und gilt als der umfangreichsten Goldschatzfund aus der römischen Kaiserzeit. Der Diebstahl scheiterte damals. Den Ermittlungen zufolge waren zwei Täter an der Außenfront des Museums über ein Baugerüst in den ersten Stock geklettert. Sie hebelten ein Fenster auf und stiegen ins Gebäude.
Mit brachialer Gewalt öffneten sie anschließend die Tür zum Münzkabinett und schlugen mit einem Vorschlaghammer auf die Panzerglasabdeckung ein, unter der der Goldschatz lag. Das Panzerglas hielt stand. Die Täter ließen davon ab und flüchteten durch einen Nebeneingang, weil sich die durch die ausgelöste Alarmanlage herbeigerufenen Polizeikräfte näherten.
Anhand einer am Tatort gefundenen DNA-Spur konnte ein 28-Jähriger als Tatverdächtiger ermittelt werden. Der Angeschuldigte wurde aufgrund eines Europäischen Haftbefehls des Amtsgerichts Trier in den Niederlanden festgenommen und im Dezember nach Deutschland ausgeliefert.
Der Mann bestreitet bisher eine Tatbeteiligung. Die Staatsanwaltschaft hält ihn jedoch für hinreichend verdächtig. Die Anklage lautet auf gemeinschaftlich begangenen versuchten Diebstahl im besonders schweren Fall. Die unbekannten Mittäter konnten bisher nicht ermittelt werden.