Zwei Wochen nach seiner Wahl ist der Ko-Vorsitzende der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA), Marvin Neumann, auf Druck des AfD-Bundesvorstands aus der Partei ausgetreten. Ein AfD-Sprecher bestätigte am Montag den Parteiaustritt. Neumann war wegen rassistischer Äußerungen in die Kritik geraten. Er hatte unter anderem im vergangenen Dezember getwittert, Schwarze könnten nicht Deutsche oder Europäer sein, wie aus einer Auflistung der Arbeitsgruppe Verfassungsschutz in der AfD hervorgeht.
Der aus Brandenburg stammende Neumann hatte die Führung der JA am 18. April gemeinsam Carlo Clemens übernommen. Die AfD-Jugendorganisation wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz als Verdachtsfall für extremistische Bestrebungen eingestuft.
Die parteiinterne Arbeitsgruppe Verfassungsschutz hatte dem AfD-Bundesvorstand geraten, Neumann offiziell zum Rücktritt vom Amt des JA-Vorsitzenden aufzufordern, wie aus einem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Schreiben der Arbeitsgruppe an den Bundesvorstand hervorgeht. Darin wird die „vorsorgliche Einleitung“ eines Parteiausschlussverfahrens sowie der „sofortige Entzug der Mitgliedsrechte“ empfohlen. Mit seinem Parteiaustritt kam Neumann diesen Schritten offenbar zuvor.
In dem Schreiben der Arbeitsgruppe wird auf den „schweren Schaden für die Partei“ durch die Äußerungen Neumanns hingewiesen. Dies sei „Wasser auf die Mühlen“ des Verfassungsschutzes.
Die AfD hatte Anfang März einen Teilerfolg mit Blick auf eine mögliche Beobachtung der Gesamtpartei durch den Verfassungsschutz erzielt. Dieser darf die Partei laut Verwaltungsgericht Köln vorerst nicht als rechtsextremen Verdachtsfall einordnen oder so behandeln. Der Beschluss gilt, bis das Gericht über einen entsprechenden Eilantrag der Partei entscheidet.