Prozess gegen Besetzerin aus Dannenröder Forst in Hessen gestartet

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit

Nach den Protesten gegen den umstrittenen Ausbau der Autobahn 49 in Hessen hat am Dienstag vor dem Amtsgericht Alsfeld ein Prozess gegen eine Umweltaktivistin begonnen. Die Angeklagte soll im November bei der Räumung von Baumhäusern im Dannenröder Forst Polizisten angegriffen und Widerstand geleistet haben.

Die Staatsanwaltschaft wirf der Frau vor, einem Beamten mit Stiefeln gezielt ins Gesicht und an den Kopf getreten zu haben. Der Anklage zufolge soll sie damit den Absturz des Polizeibeamten in Kauf genommen haben. Einem weiteren Beamten soll sie das Knie ins Gesicht gestoßen haben. Die Aktivistin hatte sich damals in etwa 15 Metern Höhe angeseilt, um die Räumung der Baumhaussiedlung im „Camp Nirgendwo“ zu verhindern.

Die Frau sitzt seit November in Untersuchungshaft, weil sie bisher ihre Identität nicht preisgab. Auch am Dienstag machte sie einem Gerichtssprecher zufolge keine Angaben zu ihrer Person. Die Anklage wirft ihr unter anderem gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte vor. Für den Prozess sind zunächst Termine bis Mitte Juni angesetzt.

Im Dannenröder Forst hatten Umweltschützer mehr als ein Jahr lang gegen den Ausbau der A49 zwischen Gießen und Kassel demonstriert, weil die Autobahn durch das Waldgebiet führen soll. Bei der Räumung waren Beamte aus ganz Deutschland im Einsatz. Der Bau des Autobahnabschnitts soll im September beginnen.

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