Prozess gegen Tadschiken wegen IS-Anschlagsplänen in Düsseldorf begonnen

Justitia - Bild: cobalt via Twenty20
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Wegen des Verdachts der Planung eines islamistischen Anschlags in Deutschland hat am Mittwoch der Prozess gegen fünf Männer aus Tadschikistan vor dem Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf mit der Anklageverlesung begonnen. Für zwei der fünf Angeklagten seien Eröffnungsreden gehalten worden, erklärte ein Gerichtssprecher. Die Gruppe soll sich in unterschiedlicher Art und Weise mitgliedschaftlich an der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) beteiligt haben.

Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen unter anderem vor, einen Auftrag zu einem Mord in Albanien angenommen zu haben. Darüber hinaus sollen sie einen Mordanschlag auf einen Islamkritiker in Neuss geplant und Spenden für den IS gesammelt haben. Die Zelle erhielt laut Anklage „religiösen Unterricht“ im Sinn einer radikalislamischen Glaubensauslegung und konkrete Vorgaben für den Anschlag in Deutschland.

Der Zelle soll auch Ravsan B. angehört haben, den das Düsseldorfer OLG im Januar zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilte. Um die Attentatspläne zu finanzieren und dem IS Geld zukommen zu lassen, sollen B. und der Angeklagte Farhodshoh K. zunächst einen mit 40.000 Dollar dotierten Auftrag für einen Mordanschlag auf einen Geschäftsmann in Albanien angenommen haben.

Dazu sollen sie nach Albanien gereist sein. Laut Bundesanwaltschaft brachen sie die Ausführung des Auftrags jedoch kurzfristig ab, weil ihnen am geplanten Anschlagsort Zweifel an der Identität des Opfers kamen.

Zurück in Deutschland soll die Zelle dann in Absprache mit dem IS-Führungskader in Afghanistan die Ermordung eines Islamkritikers geplant haben. Durch die Tat sollte laut Bundesanwaltschaft ein Exempel statuiert und der Anschlag zu Propagandazwecken verwendet werden. Bevor die mutmaßlichen Islamisten den Mordplan umsetzen konnten, wurden zwei Mitglieder der Zelle festgenommen.

Die Angeklagten sind zwischen 24 und 33 Jahre alt und befinden sich in Untersuchungshaft. Für das Verfahren gegen die fünf Tadschiken im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Oberlandesgerichts sind 44 Verhandlungstage bis Ende Dezember angesetzt.

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