Bartsch und Riexinger kritisieren Lafontaine wegen Kandidatenstreits im Saarland

Oskar Lafontaine - Bild: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Oskar Lafontaine - Bild: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Im weiter eskalierenden Streit zwischen Linken-Landesverband und -Landtagsfraktion im Saarland haben Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch und der frühere Bundesparteichef Bernd Riexinger Oskar Lafontaine für seinen Aufruf kritisiert, die Linke im Saarland bei der Bundestagswahl nicht zu wählen. „Ich finde es falsch, dazu aufzurufen, die Linke nicht zu wählen“, sagte Bartsch den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Dienstag.

Als Fraktionsvorsitzender, der Lafontaine im Saarland ist, könne ein Politiker nicht dazu aufrufen, die eigene Partei nicht zu wählen, kritisierte Riexinger gegenüber dem Redaktionsnetzwerk. „Wenn einem der Kandidat nicht gefällt, dann muss man sich eben bemühen, Mehrheiten für einen anderen Kandidaten zu gewinnen.“ Was Lafontaine tue, „geht gar nicht“, sagte Riexinger. „Das geht in keiner Partei.“

Am Sonntag hatten die Mitglieder der saarländischen Linke den Landesvorsitzenden Thomas Lutze mit 55,6 Prozent der Stimmen auf den ersten Platz der Landesliste für die Bundestagswahl gewählt. Er setzte sich in einer Kampfkandidatur gegen den Landtagsabgeordneten Dennis Lander durch, der von der saarländischen Linksfraktion unterstützt worden war. Lafontaine rief als Reaktion darauf am Montag dazu auf, die Partei bei der Bundestagswahl nicht zu wählen.

Um die Kandidatur Lutzes hatte es im Vorfeld Streit gegeben. Die Linksfraktion rund um ihren Vorsitzenden Lafontaine hatte Lutze vorgeworfen, dass er nicht geeignet sei, die Partei im Bundestag zu vertreten. Gegen ihn laufe ein Ermittlungsverfahren wegen Urkundenfälschung. Zudem stimme er bei zentralen Fragen inhaltlich nicht mit der Politik der Partei überein.

Der Landesvorstand um Lutze forderte Lafontaine daraufhin auf, aus der Partei auszutreten. Er sei eine der treibenden Kräfte „in der seit Jahren praktizierten innerparteilichen Schlammschlacht zu Lasten der Partei“. Lafontaine transportiere seine „persönlichen Befindlichkeiten“ medial in die Öffentlichkeit.

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