Der Corona-Lockdown im australischen Melbourne ist um eine Woche verlängert worden. „Wir müssen diese Sache eindämmen, sonst werden Menschen sterben“, sagte der kommissarische Regierungschef des Bundesstaates Victoria, James Merlino, am Mittwoch. Die in Melbourne nachgewiesene, erstmals in Indien entdeckte Coronavirus-Mutante Kappa sei „schneller und ansteckender, als wir es je zuvor gesehen haben“.
Für Melbourne mit seinen mehr als fünf Millionen Einwohnern ist es bereits der vierte Lockdown seit Pandemiebeginn. Die derzeit im Bundesstaat Victoria geltenden Ausgangsbeschränkungen hätten eigentlich in der Nacht zum Donnerstag enden sollen. Für Bewohner des Bundesstaats, die in anderen Orten als Melbourne leben, würden die Ausgangsbeschränkungen am Donnerstag voraussichtlich aufgehoben, sagte Merlino. Eine Reihe von Einschränkungen, etwa bei der Maximalzahl von Gästen bei Hochzeitsfeiern, bleibe jedoch für den gesamten Staat bestehen.
Der Infektionsherd in Melbourne zählt nur etwa 60 Fälle. Australiens Strategie ist jedoch, eines der wenigen Ländern weltweit ohne endemische Ausbreitung des Coronavirus zu bleiben. Bisher sind nur etwa zwei Prozent der Australier vollständig gegen das Coronavirus geimpft worden. Der oberste Gesundheitsbeamte von Victoria, Brett Sutton, erklärte die Eindämmung zum Ziel der Maßnahme.
Australien hat die Corona-Infektionen mit Grenzschließungen und strikten Quarantäne-Regeln weitgehend eingedämmt. Seit Beginn der Pandemie wurden landesweit rund 30.000 Infektionen und weniger als tausend Todesfälle nachgewiesen.