Eltern von belarussischem Oppositionellen Protassewitsch bitten Merkel um Hilfe

Angela Merkel - Bild: Bundesregierung/Bergmann
Angela Merkel - Bild: Bundesregierung/Bergmann

Die Eltern des in belarussischen Oppositionellen Roman Protassewitsch haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gebeten, sich für die Freilassung ihres Sohnes einzusetzen. „Wir bitten Sie sehr, uns zu helfen, damit alle Unschuldigen aus den Gefängnissen freikommen“, sagten Natalia und Dmitri Protassewitsch der „Bild“ (Samstagsausgabe). „Jeder weitere Tag, nein, jede weitere Stunde, die vergeht, kostet Unschuldigen, darunter Kindern, das Leben“.

Protassewitsch war im April am Flughafen von Minsk gemeinsam mit seiner Freundin festgenommen worden, nachdem die belarussischen Behörden das Ryanair-Flugzeug, in dem sie sich befanden, zwangsumgeleitet hatten. Die Aktion sorgte international für Empörung. Die EU verschärfte daraufhin ihre Sanktionen gegen das autoritär regierte Land.

Vergangene Woche strahlte das belarussische Staatsfernsehen ein augenscheinlich erzwungenes Interview mit dem 26-Jährigen Journalisten aus. Protassewitsch bekennt sich darin dazu, zu Protesten aufgerufen zu haben. Auch lobt er den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, bevor er in Tränen ausbricht.

„Bitte stoppen Sie Lukaschenko“, appellierten Protassewitschs Eltern nun laut „Bild“ an Merkel. Die beiden waren selbst vor zehn Monaten nach Polen geflohen, weil sie wegen der Arbeit ihres Sohnes in Belarus bedroht wurden.

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