CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet pocht auf eine klare Abgrenzung seiner Partei gegenüber der AfD und geht zugleich auf Distanz zur konservativen Werteunion. „Jede Annäherung an die AfD ist mit der CDU nicht zu machen. Wer das tut, kann die CDU verlassen“, sagte Laschet den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Donnerstag. Zur Werteunion sagte er, diese sei „kein Teil der Union“.
„Es ist eine Gruppe außerhalb der Partei, die auch nicht für den konservativen Teil der Union repräsentativ ist“, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident. Die CDU-Spitze sieht sich seit Tagen Forderungen ausgesetzt, sich noch stärker von der Werteunion abzugrenzen. Mehrere CDU-Politiker verlangten einen Unvereinbarkeitsbeschluss zwischen CDU und Werteunion wegen der Nähe des Vereins zur AfD.
Auslöser war die Wahl einer neuen Spitze der rechtskonservativen Gruppe. Der neue Chef der Werteunion, Max Otte, war von 2018 bis Anfang 2021 Vorsitzender des Kuratoriums der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung. Am Mittwoch wurde zudem bekannt, dass der Vizechef der Gruppe, Klaus Dageförde, früher in der rechtsextremen Szene aktiv war.
Die Stimmung in der CDU ist auch aufgrund des unsicheren Ausgangs der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am Sonntag angespannt, wo die AfD in Umfragen nur knapp hinter der Union liegt.
Laschet bezeichnete es in den Funke-Zeitungen als eine „Fehlannahme“, dass viele CDU-Anhänger zur AfD abwanderten. „Die AfD-Wähler kommen nicht überwiegend von der CDU, viele wandern aus Protest von ganz links nach ganz rechts“, sagte Laschet. In Nordrhein-Westfalen sei der Anteil an AfD-Wählern in CDU-Hochburgen am geringsten und im Ruhrgebiet als früherer SPD-Stammregion am höchsten.