Vor dem Landgericht im baden-württembergischen Offenburg muss sich seit Dienstag ein 66-jähriger Mann verantworten, der die Leiche seiner Lebensgefährtin mehrere Monate lang in einem Plastiksack in seiner Wohnung versteckt haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Körperverletzung mit Todesfolge vor. Wegen des starken Verwesungszustands der Leiche sei die Todesursache nicht mehr feststellbar gewesen und somit auch nicht nachzuweisen, dass der Mann die Frau getötet habe.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll es bei einem Streit des Paars im August vergangenen Jahres zu gegenseitigen körperlichen Übergriffen gekommen sein, bei denen der Angeklagte die Frau gewürgt haben soll. Unklar ist, ob sie infolge der Gewalt oder eines Sturzes starb. Der Angeklagte sagte der Polizei, dass es ungewollt zu den tödlichen Verletzungen gekommen sei.
Den Tod der Frau soll er geheimgehalten haben und mit ihrer EC-Karte insgesamt 18.000 Euro von ihrem Konto abgehoben haben. Erst besorgte Nachbarn machten die Polizei auf das Verschwinden der Frau aufmerksam. Die Leiche wurde im Oktober entdeckt. Für den Prozess sind weitere vier Verhandlungstage bis zum 20. Juli angesetzt.