Nach Berichten über einen Gasaustritt an einem Atomkraftwerk im Süden Chinas sind nach Angaben der Regierung in Peking keine erhöhten Strahlenwerte gemessen worden. „Es gibt keine Unregelmäßigkeiten bei der Strahlenbelastung um die Atomanlage, und die Sicherheit ist garantiert“, sagte Zhao Lijian, Sprecher des Außenministeriums, am Dienstag.
Der US-Fernsehsender CNN hatte zuvor berichtet, die US-Regierung prüfe einen Bericht über ein mögliches Leck in dem Kraftwerk in der dichtbesiedelten Provinz Guangdong. Demnach warnte der französische Atomkonzern Framatome die US-Behörden, in dem Akw Taishan drohe radioaktive Strahlung auszutreten.
Framatome erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, es leiste „Unterstützung bei der Lösung eines Betriebsproblems“ in dem Akw. Laut „den verfügbaren Daten läuft die Anlage innerhalb der Sicherheitsparameter“, hieß es in einer Mitteilung.
Der staatliche französische Energiekonzern Electricité de France (EDF), Mehrheitseigner von Framatome und zu 30 Prozent an dem chinesischen Kraftwerk beteiligt, teilte mit, er habe eine Sondersitzung des Verwaltungsrates des Akw verlangt.
In dem Akw in Taishan sind zwei Druckwasserreaktoren neuen Typs (European Pressurized Water Reactor, EPR) im Dienst. Die beiden EPR-Reaktoren in Taishan sind bisher die einzigen weltweit, die bereits Strom liefern. Die beiden Blöcke westlich der chinesischen Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau waren 2018 und 2019 ans Netz gegangen.