Nach internationalem Betrug mit der Schadsoftware Locky ist ein Russe in Paris zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Berufungsgericht der französischen Hauptstadt bestätigte am Donnerstag die Haftstrafe gegen den 41-jährigen Alexander Vinnik wegen Geldwäsche der erpressten Summen. Vom Hauptvorwurf entlastete das Gericht ihn dagegen. Die Staatsanwaltschaft hielt den Russen für den Drahtzieher hinter der Erpressungs-Software, die auch in Deutschland ab 2016 Computer befallen hatte.
Die Anklage wollte deshalb ursprünglich zehn Jahre Haft erreichen. In dem Berufungsverfahren räumte der Generalstaatsanwalt aber ein, dass es keinen Beweis für eine Beteiligung Vinniks an der Programmierung und der Verbreitung des Trojaners gebe. Der Russe selbst hatte eine Beteiligung stets bestritten.
Die Haftstrafe wegen Geldwäsche will Vinnik nach Angaben seines Anwalts ebenfalls anfechten und Revision beim französischen Kassationsgericht einlegen.
Der Erpressungs-Trojaner Locky hatte ab 2016 in vielen Ländern Computer lahmgelegt und die Nutzer aufgefordert, zur Freischaltung ihrer Daten Lösegeld zu zahlen. In Deutschland befiel Locky unter anderem Rechner eines Fraunhofer-Instituts. Der weltweite Schaden wurde auf 135 Millionen Euro geschätzt. Auch die USA suchen Vinnik wegen des mutmaßlichen Betrugs mit Bitcoins.