Die Bundesregierung will Zwangsadoptionen in der DDR umfassend erforschen lassen. Für ein entsprechendes wissenschaftliches Projekt stehen bis zu einer Million Euro zur Verfügung, wie das Bundesinnenministerium am Dienstag mitteilte. Interessierte Forscherinnen und Forscher können sich bis Mitte August bewerben.
„Bedeutung, Umfang und historische Dimension von politisch motivierten Adoptionen im Unrechtssystem der SED-Diktatur sind trotz der gravierenden Auswirkungen auf die Betroffenen kaum erforscht“, erklärte das Innenministerium. „Die Bundesregierung will durch die Förderung eines unabhängigen Forschungsprojekts zu diesem Thema ihre Aufarbeitung von staatlichem Unrecht in der DDR fortsetzen und den hierzu ergangenen Beschluss des Deutschen Bundestages umsetzen.“
Der Bundestag hatte 2019 mehrere Forderungen zum Umgang mit DDR-Zwangsadoptionen beschlossen. Dazu gehörte auch eine bessere Erforschung des Themas.