Wegen der neuerlichen Ausbreitung des Coronavirus sind in Australien inzwischen mehr als zehn Millionen Menschen im Lockdown – das ist mehr als ein Drittel der Bevölkerung. Neben Sydney und Darwin gelten seit Dienstag auch in Brisbane und Perth strenge Vorschriften. Für den neuen Anstieg bei den Infektionen werden die neue Delta-Variante und – trotz strikter Grenzsperrungen – Einreisende aus Übersee verantwortlich gemacht.
Die neuen Beschränkungen sollen in Brisbane zunächst drei Tage lang gelten, in Perth vier Tage. „Das sind harte Entscheidungen“, sagte die Regierungschefin des Bundesstaats Queensland, Annastacia Palaszczuk. „Wir haben Lockdowns in Großstädten, weil Einreisende aus Übersee das Virus hierher bringen.“
Brisbane ist die Hauptstadt des in Nordostaustralien gelegenen Bundesstaats Queensland, Perth liegt an der Westküste. Zuvor waren Lockdowns bereits in den Metropolen Sydney im Südosten und Darwin im Norden des Landes verhängt worden. In allen Lockdown-Regionen müssen die Menschen grundsätzlich zu Hause bleiben – Ausnahmen sind nur erlaubt für systemrelevante Berufe, Lebensmittel-Einkäufe, Arztbesuche und sportliche Betätigung.
Die einschneidenden Maßnahmen wurden verhängt, obwohl die Infektionszahlen in Australien im Vergleich zu anderen Ländern sehr gering sind: Innerhalb von 24 Stunden wurden 23 neue Fälle registriert, wie die Behörden am Dienstag bekannt gaben.
Australien hat die Ausbreitung des Coronavirus seit Beginn der Pandemie mit rigorosen Grenzschließungen und strengen Quarantäne-Regeln weitgehend eindämmen können. Gesundheitsexperten gehen jedoch davon aus, dass es immer wieder Ausbrüche geben wird, solange nicht die Mehrheit der Einwohner geimpft ist.
Bisher wurden in Australien 7,4 Millionen Impfdosen verabreicht, aber laut Medienberichten sind weniger als fünf Prozent der 25 Millionen Einwohner zwei Mal geimpft.