Vergewaltigungsprozess gegen Gütersloher Krankenhausarzt in Bielefeld begonnen

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Mit der Verlesung der Anklage hat vor dem Landgericht Bielefeld ein Prozess gegen einen Arzt aus einem Gütersloher Krankenhaus unter anderem wegen des Verdachts der Vergewaltigung begonnen. Die Staatsanwaltschaft legt dem 43-jährigen Nils T. zur Last, drei Patientinnen sexuell missbraucht und zum Teil auch vergewaltigt zu haben. Dabei sollen die Frauen durch Medikamente oder eine vorherige Narkose stark benommen gewesen seien.

Zum Prozessauftakt wurde der 43-Jährige unter anderem darüber belehrt, dass sich ein frühzeitig Geständnis noch vor der Vernehmung von Zeugen strafmildernd auswirken könne, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Im Zuge der Ermittlungen habe T. die Vergewaltigungsvorwürfe bisher allesamt bestritten.

Laut Anklagevorwurf soll der 43-Jährige den Patientinnen teilweise ein medizinisch nicht angezeigtes Medikament verabreicht haben. Das Medikament sei „insbesondere in der vorgenommenen Verabreichungsform“ geeignet gewesen, sich auf das Herz und die Atemwege auszuwirken und damit zum Tod zu führen. In der Zeit von September bis Dezember 2020 soll sich der Arzt viermal an Patientinnen vergangen haben.

Weiter wird ihm vorgeworfen, zum Zeitpunkt seiner Festnahme im Dezember zahlreiche kinder- und jugendpornografische Fotos und Videos besessen zu haben. Bei der Durchsuchung seines Wohnhauses in Oelde hätten die Ermittler zudem Marihuana beschlagnahmt, das T. und die Mitangeklagte Jennifer G. in sogenannten Growzelten gezüchtet, geerntet und mit entsprechendem Equipment getrocknet haben sollen.

Für den Prozess sind zunächst 20 Verhandlungstage bis Ende September angesetzt. Der Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft.

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