Gewusst wie: So einfach kannst Du ein Abo kündigen

Kündigung
Kündigung

Die Kündigung per Mausklick ist in Deutschland seit Juli 2022 für Unternehmen Pflicht. Der Kündigungsbutton muss leicht zu finden und eindeutig beschriftet sein. Dann gibst Du nur Deine Kundendaten ein und schickst die Kündigung über eine klar beschriftete Schaltfläche wie „Kündigung bestätigen“ ab. Das Unternehmen muss dir dann eine Eingangsbestätigung zukommen lassen. In der Regel wird dies per E-Mail erfolgen.

Der Kündigungsbutton ist in vielen Fällen auch für Unternehmen aus dem Ausland Pflicht, wenn sie sich bewusst an Kunden aus Deutschland richten. Will ein Unternehmen über seine Website Verträge mit Kunden aus Deutschland abschließen, muss es einen Kündigungsbutton geben. Das gilt auch, wenn eine online angebotene Dienstleistung in Deutschland erbracht wird.

Online-Kündigungsservice sorgt für Probleme

Leider halten sich aktuell nicht alle Unternehmen an die einfache Kündigungsbutton-Lösung. Verbraucher suchen daher im Internet nach einer alternativen Möglichkeit zu kündigen. Verschiedene Unternehmen, unter anderem aus den Niederlanden, haben dies erkannt und bieten online das Erstellen und Versenden von Kündigungen an. Sie behaupten, zu kündigen sei kompliziert und lassen sich ihren Service teuer bezahlen.

Verbraucher berichten immer wieder von folgenden Problemen mit diesen Anbietern:

  • Sie erhalten keinen Nachweis über den Versand der Kündigung. 
  • Der Dienstleister schickt die Kündigung an die falsche Adresse oder gar nicht.
  • Kündigungsfristen werden nicht geprüft. Verbraucher gehen aber davon aus, die Kündigung sei wirksam (und zeitnah) erfolgt.
  • Verbraucher nutzen oft Suchmaschinen, um zu erfahren, wie sie einen bestimmten Vertrag kündigen können und um im Idealfall direkt auf die richtige Internetseite zu gelangen. Sie klicken dann auf einen der ersten Links in den Suchergebnissen. Was viele nicht wissen: Es handelt sich nicht um die Webseite des Unternehmens, bei dem sie kündigen möchten, sondern um Werbeanzeigen, die die Dienstleister gezielt schalten, um ganz oben zu erscheinen.
  • Der Online-Service erweckt den Eindruck, er habe einen direkten Kontakt zu den Unternehmen, bei denen gekündigt werden soll. Das stimmt aber nicht.
  • Neben der Einmalzahlung für die Kündigung wird, ohne, dass die Verbraucher es merken, ein Kundenkonto angelegt, das monatliche Kosten mit sich bringt.
  • Im schlimmsten Fall erfolgt keine Kündigung, der Vertrag läuft weiter, und für den nicht erbrachten Service soll auch noch bezahlt werden.

Wie kündige ich nun richtig?

Eine Kündigung muss in aller Regel in Textform eingereicht werden. Es genügt eine E-Mail, um beispielweise das eigene Streaming-Abo zu kündigen.

Einen Brief oder eine Unterschrift darf das Unternehmen nicht verlangen. Die E-Mail sollte man unbedingt als Nachweis aufbewahren. Nur bei bestimmten Verträgen, wie beispielsweise Miet- oder Arbeitsverträgen oder wenn die AGB dies vorsehen, musst Du die Kündigung auch eigenhändig unterschreiben. Eine E-Mail reicht dann nicht aus. Bei einem Versand mit der Post wählst Du bestenfalls das Einschreiben aus, um einen Nachweis über die Zustellung zu haben.

Beachte immer die Kündigungsfrist, die im Vertrag oder den AGB vermerkt ist! Die Kündigung muss rechtzeitig beim Unternehmen ankommen. Eventuelle Postlaufzeiten müssen hier unbedingt einkalkuliert werden.

Was muss in der Kündigung stehen?

Deine Kündigung kannst Du ganz einfach selbst schreiben. Du brauchst:

  • Deinen Namen und Adresse
  • Deine Kundennummer  
  • Das Kündigungsdatum oder die Formulierung „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“  

Bitte dann noch um eine Kündigungsbestätigung mit Datum des Vertragsendes. 

Musterbriefe in deutscher und englischer Sprache

Musterschreiben für Kündigungen in deutscher und englischer Sprache lassen sich im Internet zum Download finden. Ist im Vertrag eine andere Sprache als Vertragssprache festgelegt, weil das Unternehmen seinen Sitz in einem anderen EU-Land hat, kannst Du zunächst eine solche Vorlage ausfüllen und dann ein Übersetzungsprogramm nutzen.

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