Der Dax ist am Donnerstag bis zum Mittag tiefer in den roten Bereich gerutscht. Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 16.220 Punkten berechnet, 0,6 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag. Die größten Einbußen gab es am Mittag bei den Aktien von Covestro und Siemens Energy.
Entgegen dem Trend im Plus waren unter anderem Symrise. Bestimmendes Thema des Handelstags bleiben die geldpolitischen Entscheidungen von Fed und EZB. „Dabei wirkt es zumindest nach der erwarteten Zinspause in den USA so, als schmecke das servierte Gericht den Anlegern nicht mit dem ersten Löffel“, kommentierte Konstantin Oldenburger von CMC Markets das Marktgeschehen. „Die Fed hat gestern nach 15 Monaten Zinserhöhungen zwar eine (kleine) Pause verkündet, signalisierte aber gleichzeitig, dass sie die Straffung wahrscheinlich noch in diesem Jahr wieder aufnehmen wird, um die Inflation abzukühlen“, fügte der Marktanalyst hinzu.
Das Fed-Komitee (FOMC) erwarte nun im Schnitt einen Leitzins bis zum Ende des Jahres von 5,6 Prozent, was noch zwei weitere Zinsschritte nach oben bedeuten würde. Allerdings stehe nicht fest, ob bereits im Juli die Pause wieder beendet werde oder erst später. „Insgesamt lässt sich aber festhalten, dass die Fed eine restriktivere Variante in ihrer Kommunikation gewählt hat, die in den nächsten Monaten von den Investoren auf den Prüfstand genommen werden dürfte“, so Oldenburger.
Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagnachmittag kaum verändert. Ein Euro kostete 1,0840 US-Dollar (+0,06 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9225 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 12 Uhr deutscher Zeit 73,98 US-Dollar, das waren 78 Cent oder 1,1 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.