Der Autobauer Mercedes-Benz will mehr Geld in die Entwicklung und Produktion von Elektroautos investieren. „Wir erhöhen den Einsatz“, sagte Vorstandschef Ola Källenius dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe). Der Manager reagiert damit auf den lahmenden Absatz batterieelektrischer Modelle des Dax-Konzerns.
Im weltgrößten Markt China haben die Stuttgarter von Januar bis Mai nur 6.900 Stromer verkauft. In Deutschland sinken die Bestellungen. Weltweit sind neun von zehn Neuwagen bei Mercedes nach wie vor Verbrenner.
Bis 2030 wollen die Schwaben möglichst nur noch reine Elektroautos verkaufen. Das Geschäft läuft jedoch zäher als erwartet, zuletzt musste Mercedes ein Zwischenziel seiner „Electric Only“-Strategie kassieren. Dennoch hält Källenius an dem Plan fest: „Irgendwann im Laufe dieses Jahrzehnts dreht der Markt. Dann werden wir ein exponentielles Wachstum bei Elektroautos sehen.“ Und für alle, die dann keine konkurrenzfähigen Fahrzeuge im Angebot hätten, könne es „gefährlich“ werden. Källenius will daher das bisherige Budget für die Antriebswende von 40 Milliarden Euro im Zweifel aufstocken und ohnehin geplante Ausgaben vorziehen.
Details nannte er nicht. Große Rabatte, mit denen etwa Tesla oder Volkswagen die Kunden zum Umstieg auf Elektroautos bewegen wollen, lehnt Källenius dagegen kategorisch ab: „Wir bleiben standhaft.“