VW will „näher an chinesische Kunden herankommen“

Produktion des VW ID 3 (über Volkswagen AG)
Produktion des VW ID 3 (über Volkswagen AG)

Für VW gewinnt das China-Geschäft weiter an Bedeutung. Große Hoffnungen setze der Konzern dabei auf den Einstieg beim chinesischen Autobauer Xpeng, sagte VW-Vorstandschef Oliver Blume am Donnerstag dem TV-Sender „Welt“. Man habe sich „noch mal Gedanken gemacht, wie wir noch näher an die chinesischen Kunden herankommen können, wie wir auch davon partizipieren, wie sich Technologien in China entwickeln“.

Dabei sei man dann „zu dem Entschluss gekommen, uns mit einem der stärksten Start-ups in China zusammenzuschließen, Xpeng, die wir insbesondere im Bereich des Infotainments, der Spracherkennung, aber auch im autonomen Fahren sehr weit sehen“, so Blume: „Wir selbst wissen, wie wir Marken entwickeln, wir wissen, wie wir Produktionen fahren und Xpeng schätzen wir technologisch sehr stark ein.“

Auf einen Preiskampf mit anderen E-Auto-Konkurrenten wie etwa Tesla will sich VW unterdessen nicht einlassen: „Wir haben auf der einen Seite unsere eigene Preispositionierung, die auf unseren starken Marken beruht, auf den Qualitäten, die wir anbieten, auf dem technischen Profil, auf der anderen Seite haben wir natürlich auch Aufgaben zu leisten, die Materialkosten, gerade bei Elektrofahrzeugen, weiter zu senken“, so Blume. „Wir werden uns dort auf keinen Preiskrieg einlassen, sondern wir werden sehr kontinuierlich und spezifisch unsere Preise in den Märkten entwickeln und das hat für uns auch etwas damit zu tun, wie preisstabil, gerade bei uns dann auch, die Gebrauchtfahrzeuge sind.“

Insofern werde man sich nicht davon beeindrucken lassen, was dort andere Wettbewerber machten. „Der Volkswagenkonzern hat dort seine eigene Strategie“, so der Vorstandschef. Trotz des China-Engagements stehe man zum Standort Deutschland.

„Wir sind in Deutschland zu Hause.“ Hier hätten viele Menschen ihren Arbeitsplatz und viele Produkte entstünden in Deutschland. „Wir haben das damit unterstrichen, dass wir beispielsweise bei Volkswagen mit der Powerco in Salzgitter eine Batteriezellenfabrik in den Betrieb nehmen. Wir haben uns bei Porsche dafür entschieden, in Baden-Württemberg eine Batteriezellenentwicklung und eine kleinere Produktion aufzubauen.“ Dennoch äußerte Blume auch Kritik an den wirtschaftspolitischen Umständen: „Nichtsdestotrotz sind die industriellen Rahmenbedingungen von großer Bedeutung. Gerade in Bezug darauf, dass wir Deutschland auch für die Zukunft wettbewerbsfähig aufstellen und dort spielen natürlich auch Energiepreise eine große Rolle.“

So mache etwa ein Unterschied von nur einem Cent für eine Kilowattstunde bei einer Fabrik von 20 Gigawattstunden „bereits einen Unterschied pro Jahr von 100 Millionen Euro“, so Blume. „Dann sieht man, wie wichtig das ist. Wir stellen das in anderen Weltregionen im Moment fest, beispielsweise Nordamerika, welch positive Förderungsbedingungen dort für industrielle Ansiedlungen gegeben werden, und insofern ist es in Deutschland wichtig, dass wir auf der einen Seite auf die richtigen Technologiefelder setzen, aber auch um das richtige industrielle Umfeld dort unterstützen, um uns auch zukünftig wettbewerbsfähig zu halten“, so der VW-Chef.

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Nürnberger Blatt | Quelle: dts Nachrichtenagentur
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