Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) fordert von der Bundesregierung einen Krisengipfel zu den Engpässen bei Arzneimitteln. „Bayern handelt bereits im Rahmen seiner Möglichkeiten, aber wir brauchen jetzt möglichst schnell eine gemeinsame Strategie für Deutschland“, sagte er am Donnerstag in München. „Seit mehr als einem halben Jahr fehlt es in Deutschland an wichtigen Arzneimitteln wie Antibiotika und Krebsmedikamenten“, fügte er hinzu.
Die Bundesregierung müsse „jetzt endlich“ handeln und nachhaltige Maßnahmen für eine stabilere Arzneimittelversorgung auf den Weg bringen. Dazu gehörten auch bessere Rahmenbedingungen für die Pharmabranche in Deutschland, so Holetschek. Man habe zwar mit pragmatischen Lösungen kurzfristig reagieren können, aber es brauche eine langfristige Strategie, „um attraktiv für Pharmahersteller zu werden und den Produktionsstandort zu stärken“.
Derzeit sehe er eher Abwanderungsbewegungen, so der Minister. „Wichtig sind gezielte Strukturpolitik, das Setzen von Anreizen, der Erhalt des Patentrechts und die Diversifizierung von Lieferketten, damit die Pharmaunternehmen Wirkstoffe von verschiedenen Herstellern beziehen. Außerdem müssen europäische Produktionsstandorte erhalten und deren Ausbau gefördert werden, um die Lieferketten zu verkürzen und durch Diversifizierung zu stärken.“
Zudem hätten auch die Apotheken mit wirtschaftlichen Problemen und Fachkräftemangel zu kämpfen, sagte Holetschek.
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