Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist im Juli weiter auf hohem Niveau geblieben. Insgesamt zählten die Forscher des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) 1.025 Pleiten von Personen- und Kapitalgesellschaften. Das sind zwei Prozent weniger als im Juni, aber 44 Prozent mehr als im Juli des vorigen Jahres.
Damit lag die Zahl der Insolvenzen im Juli sechs Prozent über dem Durchschnittswert für den Monat Juli in den Jahren 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie. Schließungen großer Arbeitgeber führen zu hohen und dauerhaften Lohnverlusten bei den Beschäftigten: Laut dem IWH waren in den größten zehn Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im Juli gemeldet wurde, ca. 9.300 Arbeitsplätze betroffen. Die Zahl liegt damit im Juli in etwa auf dem Durchschnittswert für diesen Monat in den Jahren 2016 bis 2019. Die meisten Arbeitsplätze entfallen auf Insolvenzen im Handel und in der Industrie.
Die Zahl der betroffenen Industriearbeitsplätze liegt dennoch unter dem Mittel der vergangenen zwölf Monate. „Die hohen Zahlen in den Monaten Juni und Juli markieren das vorläufige Ende des Anstiegs bei den Insolvenzen“, sagte IWH-Forscher Steffen Müller. „Für die Monate August und September erwarten wir keinen wesentlichen Anstieg der Insolvenzzahlen“, fügte er hinzu.
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