Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte von der Universität Duisburg-Essen hält fehlende Vorschläge zur Lösung von Problemen für eine wesentliche Ursache der aktuellen Schwäche der CDU. „Die Union verteidigt sich mit Abgrenzungsbeschlüssen“, sagte Korte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben) angesichts der Frage, wie sie mit der AfD umgehen soll. „Zur attraktiven Wahrnehmung gehören aber Offensivthemen: lösungsorientierte Angebote gegen Transformationsängste.“
Korte fragte, was die Union konkret mit eigenen Ideen zu den Themen „Sicherung nach außen“ und „Ordnung nach innen an“ anbiete. Weiter fragte er, wie man die Staatsstruktur für einen besonders im bürgerlichen Lager ersehnten funktionierenden Staat modernisiert. „Wer diese Antworten liefert, gewinnt sofort Themenhoheit, Applaus und steigende Umfragedaten“, so Korte.
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz war zuletzt wegen widersprüchlicher Aussagen zum Umgang mit der AfD in die Kritik geraten. Die jüngste Forsa-Umfrage sieht CDU und CSU überdies nur noch bei 25 Prozent, vier Prozentpunkte vor der AfD.