Der UN-Sicherheitsrat hält am Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung zu Belarus ab, um über die erzwungene Landung eines Flugzeugs und die dadurch ermöglichte Festnahme eines Regierungskritikers zu beraten. Die informelle Sitzung werde virtuell und unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten und finde auf Antrag Frankreichs, Irlands und Estlands statt, verlautete am Dienstag aus Diplomatenkreisen.
Belarus hatte am Sonntag eine Ryanair-Maschine auf dem Weg von Athen nach Vilnius unter dem Vorwand einer Bombendrohung und mit einem Kampfjet zur Zwischenlandung in Minsk gezwungen. Dort wurden der in Polen und Litauen im Exil lebende Oppositionelle Roman Protassewitsch und seine aus Russland stammende Freundin Sofia Sapega festgenommen.
Die Begründung für die erzwungene Landung stieß international auf Skepsis. Die EU-Staats- und Regierungschefs brachten wegen des Vorfalls neue Sanktionen gegen das autoritär regierte Belarus auf den Weg. Sie vereinbarten die Sperrung des Luftraums für Flugzeuge aus Belarus sowie ein Landeverbot auf EU-Flughäfen.