Das sind die besten Tipps für Camping-Einsteiger!

Mit dem Wohnmobil verreisen liegt 2020 voll im Trend. - Andrey Armyagov/Shutterstock.com

Wo kann ich in diesem Jahr meinen Sommerurlaub verbringen? Diese Frage beschäftigt während der Corona-Pandemie viele Menschen. Eine beliebte Alternative zum Hotelurlaub ist aktuell Camping. Bereits seit Ende Mai ist das Campen in allen Bundesländern wieder erlaubt. Als Camping-Neuling sollte man allerdings einige Dinge beachten, weiß Isabel Speckmann, Autorin von „Die 500 besten Camper Hacks, die du kennen musst“. Was auf keiner Packliste fehlen darf und wie der Camping-Urlaub zum Erfolg wird, verrät der Camping-Profi im Interview.

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Viele setzen in der Corona-Krise lieber auf einen Camping- statt Strandurlaub – eine gute Alternative?

Isabel Speckmann: Camping ist eine tolle Reiseform. Aber gerade in der heutigen Zeit verbindet ein Campingurlaub natürlich viele praktische Aspekte. Als Camper hat man seine eigenen vier Wände, sein eigenes Bett, die persönliche Toilette und sobald der Kühlschrank gut gefüllt ist, kann man die Unabhängigkeit des Campens genießen. Wer allerdings hofft, dass er die Ziele nach Lust und Laune wechseln kann, sprich heute Küste und morgen Stadtbesichtigung, wird aktuell leider schnell an seine Grenzen stoßen. Die Plätze sind momentan sehr voll.

Zelt, Wohnmobil oder Campingwagen? Was würden Sie Neulingen empfehlen?

Speckmann: Durch die Corona-Regelungen sind die Sanitärgebäude auf vielen Campingplätzen aktuell noch geschlossen. Das hat zur Folge, dass die allermeisten Zeltwiesen noch nicht wieder zu Verfügung stehen. Wer aber Zelten gehen oder mit einem Wohnwagen unterwegs sein möchte, der keine Toilette und Dusche an Bord hat, sollte sich unbedingt über die aktuellen Gegebenheiten vor Ort informieren. Abseits von Corona ist es eine Frage des eigenen Geschmacks und Geldbeutels. Junge Leute, die vielleicht noch nicht ganz so viel Geld in ihrer Urlaubskasse haben, werden sicherlich mit einem Zelturlaub sehr glücklich.

Gerade für Familien eignen sich Caravans – also Wohnwagen – besonders gut. Denn häufig bieten Wohnwagen samt Vorzelt nochmal etwas mehr Platz. Der Wohnwagen kann während des Urlaubs fest auf einem schönen Campingplatz stehen und die Familie hat noch das Auto, um die Umgebung zu erkunden.

Wie sieht es in Corona-Zeiten aus? Gibt es Änderungen, wie man sich auf dem Platz zu verhalten hat?

Speckmann: Auch beim Thema Camping gibt es aktuell das Problem, dass es so gut wie keine einheitlichen Regelungen gibt. In einigen Bundesländern herrschen momentan noch relativ strikte Regelungen. Campingplätze dürfen nur maximal zu 50 Prozent belegt werden und stellenweise gibt es sogar Campingplätze, die nur Gäste aufnehmen, die mindestens drei Tage vorher reserviert haben. In anderen Bundesländern hat Corona kaum noch Auswirkungen auf den Campingurlaub. Das einzige was aktuell noch überall gilt: Maskenpflicht.

Wie wähle ich den richtigen Campingplatz aus?

Speckmann: Das Internet ist bei der Suche nach dem perfekten Campingplatz eine riesige Hilfe. Ansonsten gibt es viele Campingplatz-Führer und einige Apps. Bei der Suche gibt es zwei Herangehensweisen: Man hat entweder eine feste Region im Auge und sucht innerhalb dieser Region einen Campingplatz. Wenn man aber etwas Spezielles sucht – also z.B. ein Campingplatz mit Bauernhof – sollte man die Region erstmal hintenanstellen. Stattdessen sollte man als erstes nach der Art des Platzes suchen. Ich kann nur jedem den Tipp geben, auch mal neue oder eher unbekannte Regionen zu erkunden. Häufig findet man vor Ort kleine Perlen.

Worauf muss man achten, wenn man sich einen Camper mietet?

Speckmann: Die große Frage dabei ist immer: Mietet man privat oder über ein Portal. Privat ist es ganz wichtig darauf zu achten, dass im KFZ-Schein eingetragen ist, dass dieses Fahrzeug als „Selbstfahrer-Vermietfahrzeug“ zugelassen ist. Ist dieser Eintrag nicht vorhanden: Hände weg! Dann kann es nämlich große Probleme mit der Versicherung geben. Das Mieten über einen professionellen Vermieter ist die sicherere Variante. Aktuell gibt es sogar einige Portale, die ein Corona-Packet anbieten. Sollte es eine zweite Welle bzw. einen zweiten Lockdown geben, können die Mieter kostenlos auf nächstes Jahr umbuchen.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Speckmann: Die Kosten sind vor allem fahrzeug- und saisonabhängig. Einen kleinen, älteren Van kann man schon ab ca. 60 Euro pro Tag mieten. Die etwas größeren Reisemobile bis 3,5 Tonnen können im Sommer auch über 150 Euro pro Nacht kosten. Meist gibt es eine gewisse Anzahl an Freikilometern. Sollte man dennoch weitere Strecken zurücklegen, kostet jeder gefahrene Kilometer nochmal einige Cent. Dann folgt noch eine Reinigungspauschale und Kosten wie Tanken, Campingplatz- und Stellplatzkosten, Lebensmittel usw.

Welches Equipment sollte unbedingt eingepackt werden?

Speckmann: Wenn man ein Wohnmobil oder Wohnwagen mietet, ist es üblich, dass das typische Campingzubehör bereits im Fahrzeug enthalten ist. Also z.B. Campingstühle, Tisch, Stromkabel, Auffahrkeile, ein Wasserschlauch sowie Geschirr und Besteck. Als „Miet-Camper“ ist es auf jeden Fall sinnvoll, ein vernünftiges Multitool à la Leatherman oder ein Taschenmesser mitzunehmen. Außerdem benötigt man immer Bettwäsche, Spülmittel samt Schwamm, einen Handfeger, eine Taschenlampe, eine Reiseapotheke, Desinfektionsmittel und Schutzmasken.

Was immer hilfreich ist: Eine gute Powerbank für Handy und andere elektronische Geräte – sollte es mit dem Landstrom gar nicht funktionieren.

Kann ich meinen Hund auf den Campingplatz mitnehmen?

Speckmann: Ja, auf ganz vielen Stell- und Campingplätzen sind Hunde erlaubt. Mittlerweile gibt es sogar Campingplätze, die besonders viele nette Gadgets wie z.B. eine Hundedusche zwischen Parzelle und Strand anbieten. Allerdings ist es auch so, dass man auf den meisten Campingplätzen eine extra Hundegebühr bezahlt. Wer seinen Campingurlaub an einem bestimmten See verbringen möchte, sollte sich vorab genau erkundigen, ob Hunde auf dem Platz wirklich erlaubt sind. Denn gerade auf Campingplätzen an Seen herrscht häufiger ein generelles Hundeverbot.

Wann sollte man für diesen Sommer reservieren?

Speckmann: Für diesen Sommer bleibt nur eines: So schnell wie nur möglich. Ansonsten wird meist ca. sechs Monate vorher reserviert.

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