Mehrere Grünen-Politiker erhielten rechtsextreme Drohmails von „NSU 2.0“

Symbolbild: Mails checken auf dem Smartphone
Symbolbild: Mails checken auf dem Smartphone

Mehrere Grünen-Politiker haben einem Medienbericht zufolge ebenfalls rechtsextreme Drohschreiben mit dem Absender „NSU 2.0“ erhalten. An Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay sei eine solche Drohmail verschickt worden, berichtete der „Spiegel“ am Mittwoch. Auch der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, sowie die Grünen-Bundestagsabgeordneten Renate Künast und Filiz Polat seien betroffen. 

In der Mail wird laut dem „Spiegel“ angedroht, die Politiker umzubringen. Unterschrieben sei die Mail mit „Heil Hitler“, „Der Nationalsozialistische Untergrund 2.0“ und „NSU 2.0“. Die Grünen haben das Schreiben dem „Spiegel“ zufolge an die Polizei weitergeleitet und Strafanzeige erstattet. „Drohungen und Einschüchterungen nehmen ein unerträgliches Ausmaß an. Wir müssen alarmiert sein, denn der verbalen Hetze folgen immer wieder Gewalttaten“, sagte Onay dem „Spiegel“.

Künast erklärte, die Mail bekräftige, dass die Gesellschaft und die Sicherheitsbehörden „sich wirklich auf die Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus konzentrieren müssen“. Polat sagte dem „Spiegel“, die Bedrohung durch den Absender „hat für mich eine besondere Qualität, sollte hinter dem NSU 2.0 tatsächlich ein rechtes Netzwerk oder Tatverdächtige aus unseren Sicherheitsbehörden stecken. Ich hoffe auf eine umfassende Aufklärung“.

In den vergangenen Wochen war bekannt geworden, dass mehrere Personen des öffentlichen Lebens Drohschreiben mit der Unterzeichnung „NSU 2.0“ erhalten hatten. Die nicht-öffentlichen Daten der Betroffenen sollen kurze Zeit vorher von hessischen Polizeicomputern abgefragt worden sein. Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) sprach am Dienstag von 69 Drohschreiben, die dem Landeskriminalamt bekannt seien.

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