Berlin: Regierender Bürgermeister Müller übt scharfe Kritik an Protestierenden

Rotes Rathaus - Sitz des regierenden Bürgermeisters von Berlin

Die Auflösung der Großdemonstration gegen die Corona-Politik der Bundesregierung hat sich am Samstagabend weiter hingezogen. Es harrten immer noch zahlreiche Menschen vor dem Brandenburger Tor aus, die sich weigerten zu gehen, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Er sprach von einer Zahl im unteren vierstelligen Bereich. Der Einsatz werde sicher noch eine Weile dauern. 

Auf Twitter teilte die Polizei mit, es würden Anzeigen erstellt und teilweise Menschen weggetragen, die sich weigerten, den Ort zu verlassen. Zuvor hatten mehr als 20.000 Menschen größtenteils ohne Mundschutz und Abstand protestiert, bis die Polizei mit der Auflösung begann. 

Wegen Nichteinhaltung der Hygieneregeln wurde gegen den Versammlungsleiter Strafanzeige gestellt. Aus der Politik kam teils scharfe Kritik an dem Verhalten der Demonstranten in einer Zeit, in der die Corona-Neuinfektionen wieder steigen. Demonstrationen müssten zwar auch in Corona-Zeiten möglich sein, schrieb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter. „Aber nicht so. Abstand, Hygieneregeln und Alltagsmasken dienen unser aller Schutz.“

SPD-Chefin Saskia Esken twitterte: „Tausende Covidioten feiern sich in Berlin als ‚die zweite Welle‘, ohne Abstand, ohne Maske.“

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) übte heftige Kritik. Es ärgere ihn maßlos, dass Menschen aus anderen Teilen Deutschlands nach Berlin kämen, um hier ein Demonstrationsrecht auf Grundlage von Hygieneregeln wahrzunehmen, dass sie dann missachteten, sagte Müller in der rbb-„Abendschau“. Die Demonstranten würden die Fakten nicht zur Kenntnis nehmen und riskierten damit die Gesundheit anderer Menschen. Er habe dafür kein Verständnis.

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