Missbrauchsprozess wegen Brands im Landgericht Köln um eine Woche verschoben

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Wegen eines Brands im Kölner Landgericht ist der Beginn des Prozesses gegen den Angeklagten im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach, dessen mutmaßliche Taten Ausgangspunkt für bundesweite Ermittlungen gegen ein weit verzweigtes Netzwerk von Pädokriminellen waren, kurzfristig verschoben worden. Wie ein Gerichtssprecher am Montagmittag kurz vor dem geplanten Verhandlungsbeginn sagte, brannte ein Schaltschrank im Keller des Gerichtsgebäudes. Der Brand sei gelöscht, habe aber dazu geführt, „dass in allen Haftsachen heute nicht verhandelt werden kann“.

Der Prozess soll nun am nächsten geplanten Verhandlungstag am kommenden Montag beginnen, wie der Gerichtssprecher weiter sagte. Er führte die Verschiebung hauptsächlich auf „eine erhebliche Rauchentwicklung“ infolge des Feuers zurück. Demnach waren unter anderem sogenannte Vorführzellen im Landgericht betroffen und vorübergehend nicht nutzbar. Als Brandursache wurde ein technischer Defekt vermutet. Die Feuerwehr war am Montag mit mehreren Fahrzeugen vor Ort, das Gebäude wurde evakuiert.

Ursprünglich sollte am Montag die Anklageschrift verlesen werden. Dem Angeklagten, einem gelernten Koch und Hotelfachmann aus Bergisch Gladbach, werden von der Staatsanwaltschaft Köln fast 80 Straftaten zur Last gelegt. Dazu zählt neben Kindesmissbrauch auch Vergewaltigung. Der Mann soll unter anderem seine eigene 2017 geborene Tochter wiederholt missbraucht und Bild- und Videomaterial der Taten an gleichgesinnte Chatpartner verschickt haben. 

Der Angeklagte wurde im vergangenen Herbst festgenommen und sitzt seit dem 23. Oktober in Untersuchungshaft. Wie die Anwältin der hauptgeschädigten Familie als Nebenklagevertreterin am Montag sagte, soll es in dem mit Spannung erwarteten Prozess vor allem um das „Seelenleben des Angeklagten“ gehen – psychische Fragen spielten vermutlich eine große Rolle. Im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach wird allein in Nordrhein-Westfalen mittlerweile gegen mehr als 80 Beschuldigte ermittelt.

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