Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, hat angesichts der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen mehr Debatten im Bundestag gefordert, um die Akzeptanz für Schutzmaßnahmen in der Bevölkerung zu erhöhen. „Das Parlament schweigt mir einfach zu laut“, sagte Dedy am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Für die Akzeptanz sei es ganz entscheidend, dass auf Bundesebene mit einer Stimme gesprochen werde.
Die Kommunen konzentrierten sich derzeit auf die Kontaktnachverfolgung und die Durchsetzung der Regeln. Gerade bei der Nachverfolgung seien die Städte aber am Limit und zum Teil darüber hinaus. Die Kommunen bräuchten mehr Personal. „Was wir nicht schaffen, ist Akzeptanz bei den Menschen herzustellen“, sagte Dedy. Er hob aber hervor, dass diese noch nicht „flächendeckend flöten“ gehe.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland war zuvor erstmals seit Beginn der Pandemie auf mehr als 10.000 verzeichnete Fälle binnen eines Tages gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen mitteilte, wurden am Vortag 11.287 neue Ansteckungsfälle erfasst. Damit wurde der bisherige Rekordwert deutlich übertroffen – er lag bei 7830 Infektionen innerhalb eines Tages und war am vergangenen Freitag von den Gesundheitsämtern gemeldet worden.