Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen schließt Dänemark seine Grenze für Urlauber aus Deutschland. Ab Samstag dürfen Menschen aus Deutschland nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin vom Donnerstag nur noch einreisen, wenn sie einen wichtigen Grund haben. Ausnahmen gelten für Bewohner von Grenzregionen, darunter Reisende mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein. Das dänische Nachbarland verzeichnete am Donnerstag mit 760 Corona-Neuinfektionen selbst einen neuen Rekord.
Die Regierung erwäge nun schärfere Beschränkungen, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Donnerstag in Kopenhagen. „Ich bin zunehmend besorgt.“ Die Pandemie breite sich rasch in ganz Europa aus, das nun zum Epizentrum geworden sei.
Am Montag lag die Zahl der Neuinfektionen in Dänemark noch bei rund 450, am Mittwoch stieg sie auf 630. Sollte sich dieser Trend nicht innerhalb von „zwei oder drei Tagen“ umkehren, würden neue und schärfere Beschränkungen eingeführt, hatte Gesundheitsminister Magnus Heunicke bereits am Dienstag gewarnt. Demnach könnte die Teilnehmerzahl bei Versammlungen, die derzeit bei 50 liegt, reduziert und die Maskenpflicht ausgeweitet werden.
Insgesamt haben sich in Dänemark mit seinen 5,8 Millionen Einwohnern bislang mehr als 37.700 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 690 von ihnen starben. Die Zahlen in Grönland und auf den Färöer-Inseln sind darin nicht enthalten. Im Vergleich zum Rest Europas zählt Dänemark damit zu den weniger betroffenen Ländern der Corona-Pandemie.