Eine Mehrheit der Bevölkerung sieht einer Umfrage zufolge die Pläne des Bundesarbeitsministeriums für ein Recht auf Homeoffice kritisch. 56 Prozent der Befragten würden einen Rechtsanspruch auf Homeoffice nicht begrüßen, wie aus einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervorgeht. Demnach ist die Gruppe der 16- bis 29-Jährigen dem Vorhaben eher zugeneigt. In den Altersgruppen ab 30 Jahren überwiegt hingegen die Ablehnung.
Das Bundesarbeitsministerium plant eine Regelung, wonach Arbeitnehmer, deren Tätigkeit von zu Hause ausgeübt werden kann, an einer bestimmten Anzahl von Tagen im Jahr ihren Arbeitsort frei wählen können. Für die Erhebung befragte Bitkom Research 1005 Menschen im Alter ab 16 Jahren telefonisch.
Jeder zweite Befragte befürchtet demnach eine Zweiklassengesellschaft unter den Arbeitnehmern. 48 Prozent der Befragten sehen eine Ungleichbehandlung von Kollegen, deren Tätigkeit nicht von zu Hause aus ausgeübt werden kann. 40 Prozent der Befragten befürchten weniger Austausch mit Kollegen, und knapp ein Drittel ist der Meinung, dass Kollegen im Homeoffice weniger arbeiten würden.
„Homeoffice sollte nicht staatlich verordnet werden, sondern die Entscheidung darüber, wie gearbeitet wird, muss beim Arbeitgeber liegen“, erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg. „Moderne flexible Arbeitsformen sind kein Selbstzweck und müssen im Einklang mit der Unternehmenskultur stehen und zu den innerbetrieblichen Prozessen passen.“