Die Zahl der rechtskräftig Verurteilten in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Sie erhöhte sich im Vergleich zu 2018 um 2,3 Prozent oder rund 16.500 auf knapp 729.000, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. In rund 163.000 Fällen endeten Prozesse mit einem Freispruch oder einer Einstellung des Verfahrens. Das entsprach einer Zunahme von 3,9 Prozent gegenüber dem Wert des vorangegangenen Jahres.
Die meisten Urteile ergingen auch im vergangenen Jahr wieder wegen Eigentums-, Vermögens- und Verkehrsdelikten. Auf Eigentums- und Vermögensdelikte entfielen laut Bundesamt mehr als 40 Prozent aller Verurteilungen, auf Verkehrsdelikte mehr als 20 Prozent. Die Zahl der Urteile wegen Verkehrsdelikten stieg demnach im Vergleich zu 2018 um 5,5 Prozent. Dabei geht es um Straftaten, nicht um einfache Ordnungswidrigkeiten wie etwa Falschparken.
Besonders stark erhöhte sich die Zahl der Verurteilungen wegen illegaler Autorennen. Sie lag 2019 bei 364 – und damit mehr als dreimal so hoch wie 2018, als es 103 Urteile gab. Das Bundesamt wies aber darauf hin, dass die entsprechende Strafvorschrift erst 2017 eingeführt wurde. Es könne mehr als ein Jahr dauern, bis Prozesse beendet und Urteile auch rechtskräftig geworden seien.
Insgesamt erfolgte eine Verurteilung in rund 78 Prozent der Fälle zu einer Geldstrafe. Haftstrafen oder Strafarreste verhängten die Gerichte nach Angaben der amtlichen Statistik in etwa 14 Prozent der Fälle. In den übrigen Fällen ging es demnach um Sanktionen gemäß Jugendstrafrecht oder gerichtliche Erziehungsmaßregeln.