Nach einer versuchten Millionenerpressung des Autoherstellers Daimler hat das Landgericht Stuttgart hat einen 31-Jährigen zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Richter verurteilten den Mann am Donnerstag wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung und schwerer Sachbeschädigung. Das Gericht hielt ihm jedoch ein Geständnis zugute, das er am letzten Prozesstag durch seinen Anwalt verlesen lies. Die Kammer blieb mit ihrem Urteil knapp unter der Forderung der Staatsanwaltschaft.
Der gelernte Bürokaufmann hatte die Daimler AG im Dezember 2019 per E-Mail zur Zahlung von 25 Millionen Euro aufgefordert und mit Anschlägen gedroht. Dabei sollten einzelne Autos des Konzerns mit giftigem Quecksilber verunreinigt werden. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, brachte er im März in Berlin ein Mietauto mit einem selbstgebauten Sprengsatz zur Explosion.
Die Ermittler kamen dem Mann, der seine Drohmails über eine Software anonymisiert hatte, durch DNA-Spuren am Explosionsort auf die Spur. Der Angeklagte war unter anderem wegen Drogendelikten bereits vorbestraft. In seiner Wohnung wurden Spuren vom Bombenbau sowie Entwürfe der Drohmails gefunden.